Tom Hecker – Two characters, one soul
With a career spanning 21 years, Tom Hecker reveals his journey, the inspiration behind his characters and his hopes for the future. As a performer, he navigates between two different worlds, deftly juggling his life as a drag artist and transvestite performer through two distinct identities: transvestite Seraphine Mirage and drag Tatta Tom.
On the subject of his activism, Tom prefers to offer a nuanced perspective.
“I don’t consider myself a traditional activist, but rather an explorer.” Although he doesn’t explicitly identify himself as an activist, his work, so woven into the fibers of Luxembourg’s LGBTIQA+ community suggests that he has nonetheless established himself as such.
Tom’s journey as a performer began in his teens. It was his parents who introduced him to the world of transvestites:
“Mary and Gordy were my first inspirations,” he confides.
This duo of transvestite performers, ubiquitous in the German TV shows of the 80s that they watched as a family, was the starting point for Tom, the impetus that, at the age of 18, led him to create the character of Séraphine Mirage.
“Mary was the ideal woman for me,” he explains.
However, it was with the emergence of Tatta Tom that he was able to explore new artistic dimensions. The project was born at the 21st edition of GayMat (now Luxembourg Pride), when a first drag reading for adults was organized in collaboration with the Esch-sur-Alzette municipal library. Following the success of Séraphine in this arena, a children’s reading was suggested a few months later.
“Tatta Tom came to life, not by accident, but by necessity and unexpectedly so.”
The day before the event, not wanting to shave, Tom asked a teacher friend how the children would react to a bearded woman. She told him that the kids would probably catch on eventually, and that it wouldn’t shock them. So he decided to keep the beard for the reading session, and that was how Tatta Tom was born. Over time, Tatta Tom evolved into the character we know today.
Asked about the difference between Seraphine and Tatta Tom, he explains:
“Séraphine represents the grande dame, while Tatta Tom is closer to my personality, especially in the presence of children. I want to be authentic, not just play a character. Nevertheless, they both have their raison d’être.”
As Seraphine, Tom hosts gala evenings, participates in drag bingos and officiates secular wedding ceremonies. By adopting a sincere attitude, he manages to reach a wide audience, enabling those who may never have had contact with a drag performer or drag queen to better understand this universe. Tom contradicts himself thus:
“I think it’s a form of activism, although I wouldn’t call it that,” he says, re-examining his own identity as an activist.
However, artistic life is not without its challenges. At recent reading sessions as Tatta Tom, he faced negative feedback, which led to an online harassment campaign.
“This is the first time in 21 years that I’ve received such hateful comments. I’ve learned to deal with them with the support of my loved ones and colleagues, but it’s still hurtful.”
Throughout this hate-filled and painful experience, our community has nevertheless proven to have its heart in the right place, remaining ever resilient and supportive. Indeed, Tom has received many messages of support.
When we bring up the fight against ignorance, Tom smiles:
As the Luxembourgish proverb goes: ‘What the farmer doesn’t know, he doesn’t eat’ says Tom laughingly. ‘I am not here to tell anyone how to react, everyone should do according to their own feelings. The only thing I can say is listen to your heart and act according to your good conscience.”
What motivates him most as a performer is the sense of wonder of the audience, both children and adults.
“There’s always that sense of wonder from the people watching you in drag, maybe a little more with children, because they still have that magical side that adults are unfortunately losing.”
It’s essential to remember that pain and hatred don’t hold a candle to the persistence of people like Tom, relentless in his fight and determined to continue the path of his predecessors within the community. In conclusion, Tom has a message for the community and the general public:
“For the community, I want to say: stand up, raise your voices, because only together can we move forward. For everyone else: stand up, raise your voices, because it’s only by being united that we can make the world a better place.”
Photo : Benny Schiltz
Article translated from French
Tom Hecker – Zwei Charaktere, eine Seele
Tom Hecker, der auf eine 21-jährige Karriere zurückblicken kann, enthüllt uns seinen Werdegang, die Inspiration hinter seinen Figuren und seine Hoffnungen für die Zukunft. Als Performer bewegt er sich zwischen zwei verschiedenen Welten und wechselt gekonnt zwischen Drag-Künstler und Travestie-Performer, mit zwei verschiedenen Identitäten: dem Travestie Seraphine Mirage und dem Drag Tatta Tom.
Was seinen Aktivismus betrifft, zieht Tom es vor, eine differenzierte Perspektive zu bieten.
“Ich sehe mich nicht als traditionellen Aktivisten, sondern eher als Aufklärer”. Obwohl er sich nicht explizit als Aktivist identifiziert, deutet seine Arbeit, die so sehr in die Fasern der LGBTIQA+ Gemeinschaft in Luxemburg eingewoben ist, darauf hin, dass er sich dennoch als solcher etabliert hat.
Toms Weg als Performer begann in seiner Jugendzeit. Es waren seine Eltern, die ihn in die Welt der Travestie eingeführt haben:
“Mary und Gordy waren meine ersten Inspirationen”, sagt er.
Das Travestie-Duo, das in den 80er Jahren im deutschen Fernsehen, das er mit seiner Familie schaute, allgegenwärtig war, war für Tom der Ausgangspunkt, der ihn im Alter von 18 Jahren dazu brachte, die Figur der Seraphine Mirage zu erschaffen.
“Mary war für mich die ideale Frau”, erklärt er.
Mit der Entstehung von Tatta Tom konnte er jedoch neue künstlerische Dimensionen erkunden. Das Projekt entstand während des 21. GayMat (heute Luxembourg Pride), als in Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek von Esch-sur-Alzette eine erste Drag-Lesung für Erwachsene veranstaltet wurde. Nach dem Erfolg von Seraphine in dieser Arena wurde einige Monate später eine Lesung für Kinder angeregt.
“Tatta Tom ist ins Leben getreten, nicht durch Zufall, sondern aus Notwendigkeit und unerwartet”.
Da Tom sich nicht rasieren wollte, fragte er am Vorabend der Veranstaltung eine befreundete Lehrerin, wie Kinder auf eine bärtige Frau reagieren würden. Sie antwortete ihm, dass die Kinder es wahrscheinlich letzten Endes verstehen würden und dass es sie nicht schockieren würde. Also beschloss er, den Bart für die Lesung zu behalten, und das war die Geburtsstunde von Tatta Tom. Im Laufe der Zeit entwickelte sich Tatta Tom zu dem Charakter, den wir heute kennen.
Auf die Frage nach dem Unterschied zwischen Seraphine und Tatta Tom erklärt Tom :
“Seraphine steht für die Grande Dame, während Tatta Tom eher meiner Persönlichkeit entspricht, vor allem in der Gegenwart von Kindern. Ich möchte authentisch sein und nicht nur eine Figur verkörpern. Nichtsdestotrotz haben beide ihre Daseinsberechtigung.”
Als Seraphine moderiert Tom Galaabende, nimmt an Drag Bingos teil und führt weltliche Hochzeitszeremonien durch. Durch seine aufrichtige Haltung erreicht er ein breites Publikum und ermöglicht es Menschen, die vielleicht noch nie mit einem Travestie oder einer Dragqueen in Berührung gekommen sind, diese Welt besser zu verstehen. Tom widerspricht sich auf diese Weise selbst:
“Ich glaube, es ist eine Form von Aktivismus, obwohl ich es nicht so nennen würde”, sagt er und überprüft seine eigene Identität als Aktivist.
Das künstlerische Leben ist jedoch nicht ohne Herausforderungen. Bei seinen jüngsten Lesungen als Tatta Tom war er mit negativen Reaktionen konfrontiert, was zu einer Online-Belästigungskampagne führte.
“Es ist das erste Mal in 21 Jahren, dass ich solch hasserfüllte Kommentare erhalte. Ich habe mit der Unterstützung meiner Familie und Kollegen gelernt, mit ihnen umzugehen, aber es bleibt verletzend.”
Während dieser hasserfüllten und schmerzhaften Erfahrung hat unsere Gemeinschaft jedoch bewiesen, dass sie das Herz am rechten Fleck hat, indem sie immer widerstandsfähig und solidarisch blieb. Tom erhielt zahlreiche Nachrichten, in denen ihm Unterstützung zugesagt wurde.
Als wir den Kampf gegen Unwissenheit ansprechen, lächelt Tom:
“’Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht’ (lacht) Ich bin nicht hier, um jemandem zu sagen, wie er oder sie sich verhalten soll, sondern jeder sollte das tun, was er oder sie für richtig hält. Das Einzige, was ich sagen kann, ist, dass du auf dein Herz hören und nach deinem guten Gewissen handeln sollst.”
Was ihn als Performer am meisten motiviert, ist das Staunen des Publikums, sowohl das der Kinder als auch das der Erwachsenen.
“Es gibt immer dieses Staunen seitens der Menschen, die dich im Drag beobachten, vielleicht ein bisschen mehr bei den Kindern, weil sie noch diese magische Seite haben, die bei Erwachsenen leider verloren geht.”
Es ist wichtig festzuhalten, dass Schmerz und Hass nicht vor der Beharrlichkeit von Menschen wie Tom, die hartnäckig in ihrem Kampf sind und entschlossen sind, den Weg ihrer Vorgänger in der Gemeinschaft fortzusetzen, bestehen können. Abschließend richtet Tom eine Botschaft an die Community und die Öffentlichkeit:
“Für die Gemeinschaft möchte ich sagen: Steht auf, erhebt eure Stimmen, denn nur gemeinsam können wir vorankommen. Für alle anderen Menschen: Steht auf, erhebt eure Stimmen, denn nur wenn wir vereint sind, können wir die Welt verbessern.”
Photo : Benny Schiltz
Tom Hecker – Deux personnages, une âme
Avec une carrière de 21 ans, Tom Hecker nous dévoile son parcours, l’inspiration derrière ses personnages et ses espoirs pour l’avenir. En tant que performeur, il navigue entre deux mondes différents, jonglant habilement entre sa vie d’artiste drag et performeur travesti à travers deux identités distinctes : le travesti Séraphine Mirage et le drag Tatta Tom.
Au sujet de son activisme , Tom préfère offrir une perspective nuancée.
« Je ne me considère pas comme un activiste traditionnel, mais plutôt comme un éclaireur. » Bien qu’il ne s’identifie pas explicitement en tant qu’activiste, son travail, si tissé dans les fibres de la communauté LGBTIQA+ au Luxembourg suggère qu’il s’est néanmoins établi en tant que tel.
Le cheminement de Tom en tant que performeur a commencé pendant son adolescence. Ce sont ses parents qui l’ont introduit dans l’univers des travestis:
« Mary et Gordy ont été mes premières inspirations », confie-t-il.
Ce duo d’artistes travestis, omniprésents dans les émissions télévisées allemandes des années 80 qu’ils regardaient en famille, a été le point de départ pour Tom, l’impulsion qui, à l’âge de 18 ans, l’a mené à créer le personnage de Séraphine Mirage.
« Mary était pour moi la femme idéale » explique-t-il.
Cependant, c’est avec l’émergence de Tatta Tom qu’il a pu explorer de nouvelles dimensions artistiques. Ce projet est né lors de la 21ème édition du GayMat (aujourd’hui la Luxembourg Pride), quand une première lecture en drag pour adultes a été organisée en collaboration avec la bibliothèque municipale d’Esch-sur-Alzette. Suite au succès de Séraphine dans cette arène, une lecture pour enfants a été suggérée quelques mois plus tard.
« Tatta Tom est venue à la vie, non pas par accident, mais par nécessité et de manière inattendue. »
La veille de l’événement, ne voulant pas se raser, Tom a demandé à une amie enseignante quelle serait la réaction des enfants à une femme barbue. Elle lui répondit que les enfants allaient sans doute finir par comprendre et que cela ne les choquerait pas. Il décida donc de garder la barbe pour la lecture et c’était l’heure de naissance de Tatta Tom. Au fil du temps, Tatta Tom a évolué pour devenir le personnage que nous connaissons aujourd’hui.
Interrogé sur la différence entre Séraphine et Tatta Tom, Tom explique :
« Séraphine représente la grande dame, tandis que Tatta Tom est plus proche de ma personnalité, surtout en présence d’enfants. Je veux être authentique, pas seulement incarner un personnage. Néanmoins, elles ont toutes les deux leur raison d’être. »
En tant que Séraphine, Tom anime des soirées de gala, participe au drag bingo et officie des cérémonies de mariage laïques. En adoptant une attitude sincère, il parvient à toucher un large public, permettant à ceux qui n’ont peut-être jamais eu de contact avec un artiste travesti ou une drag queen de mieux comprendre cet univers. Tom se contredit ainsi:
« Je crois que c’est une forme d’activisme, bien que je ne la nommerais pas ainsi. » raconte-t-il, réexaminant sa propre identité d’activiste.
Pour autant, la vie artistique n’est pas sans défis. A l’occasion de séances de lecture récentes en tant que Tatta Tom, il a dû faire face à des réactions négatives, entraînant une campagne de harcèlement en ligne.
« C’est la première fois en 21 ans que je reçois des commentaires aussi haineux. J’ai appris à les gérer avec le soutien de mes proches et collègues, mais cela reste blessant. »
Au cours de cette expérience remplie de haine et de douleur, notre communauté s’est néanmoins révélée avoir le cœur au bon endroit, demeurant toujours résiliente et solidaire. En effet, Tom a reçu de nombreux messages de soutien.
Lorsque nous abordons la lutte contre l’ignorance, Tom sourit:
« ‘Ce que le fermier ne connaît pas, il ne le mange pas’. (rires) Je ne suis pas là pour dire à quiconque comment réagir, chacun·e devrait faire selon son propre ressenti. La seule chose que je peux dire, c’est d’écouter votre cœur et d’agir en suivant votre bonne conscience. »
Ce qui le motive le plus en tant que performeur, c’est l’émerveillement du public, aussi bien celui des enfants que des adultes.
« Il y a toujours cet émerveillement de la part des personnes qui te regardent en drag, peut-être un peu plus auprès des enfants, car ils ont encore ce côté magique que les adultes perdent malheureusement. »
Il est essentiel de retenir que la douleur et la haine ne tiennent pas devant la persistance de personnes comme Tom, acharnées dans son combat et déterminées à poursuivre le chemin de ses prédécesseurs au sein de la communauté. En conclusion, Tom adresse un message à la communauté et au grand public :
« Pour la communauté, j’ai envie de dire : levez-vous, élevez vos voix, car c’est seulement ensemble que nous pouvons avancer. Pour toute autre personne : levez-vous, élevez vos voix, car c’est en étant uni·es que nous pouvons améliorer le monde. »
Photo : Benny Schiltz